Adrenalin kicken und Leben retten. Im besten Fall beides gleichzeitig. Das trieb den Notarzt Henning Krause jahrzehntelang an. Er sei richtiggehend süchtig danach gewesen. Ein Adrenalin-Junkie, wie er selbst sagt. Davon brauchte er mehr und mehr.

Notfallmedizin, Krankenwagen, Rettungshubschrauber. Und dann: Notfallarzt bei der Deutschen Armee. Mehrere Einsätze im Irak und Afghanistan. Da habe er bekommen, was er gesucht hatte. Adrenalin kicken und Leben retten. Der letzte Afghanistan-Einsatz war dann aber zu viel.

Zu unerträglich sei die Situation gewesen. Zu machtlos habe er sich gefühlt. Mädchen und junge Frauen wurden misshandelt. Sie waren Opfer des Krieges. Und Henning Krause war machtlos. Ein Schlag.

Noch heute kämpft er gegen dieses Trauma. Noch schmerzt ihn das Erlebnis. Noch habe er Nachbeben. Immer wieder. Manchmal auch heftige. Plötzlich sei er mit der Gewalt und der Überforderung konfrontiert. Im Alltag. Supermarkt, Tram, Bus.

Die Kontrolle verlieren. Passiert sei ihm das bloss einmal. Aber es war heftig. Und er habe Angst, dass es wieder passiert.

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